Gudrun Kropp, Autorin

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Ausgewählter Beitrag

Nicht reden - tun



Die Zeit des Redens ist vorbei, es muss endlich gehandelt werden –

... sollte man meinen, aber über die Medien bekommen wir es täglich auf drastische und erschreckende Weise mit, dass das Reden – um den heißen Brei – zur Lieblingsbeschäftigigung der Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft geworden ist.
Das ganz krasse Gegenteil – wie man vom Reden zum Tun gelangt, dies zeigte erst kürzlich ein Dokumentarfilm, in der eine deutsche junge Sozialarbeiterin seit 2010 bis 2017 mit ihrer Familie portraitiert wurde.
Als sie das ganze Leid in Rumänien sah, griff sie kurzerhand ein. Und nicht nur für ein paar Wochen – sie zog mitsamt der Familie nach Rumänien, um vor Ort, den zum Teil völlig verwahrlosten Kindern in den Slums zu helfen und ihnen mit dem Aufruf zu Spenden und Engagement weiterer Mitarbeiter, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Von der Idee angesteckt, den Menschen tatkräftig zu helfen, hat die junge Frau auch bei den Eltern der Kinder Hoffnung gesät. Rumänische Väter und Mütter, die längst schon aufgegeben hatten, sahen plötzlich wieder Perspektiven, wie sie ihre Kinder positiv untersützen können. Die Sozialarbeiterin hat sich vom Leid der Menschen dort, persönlich berühren lassen. Während Jugendamt und andere Personen der Öffentlichkeit, die sie bei ihrer Mission angefänglich begleitet hatten, sich nur abwertend über die schlimmen Zustände dort äußerten und einfach wieder wegfuhren, sah die junge Frau, dass sie dringend gebraucht wird. Sie war beim Anblick der sich selbst überlassenen Kinder so erschüttert, dass sie zu weinen begann.
Ohne ihr sofortiges, spontanes Eingreifen hätten übriges einige der Kinder nicht überlebt. Sie hatten nicht nur akute Verfrierungswunden, sondern, was noch viel schlimmer war, sie waren seelisch verletzt, denn sie hatten fast aufgegegen zu leben. Ein Kind war völlig stumm geworden vor lauter körperlichem und seelischen Schmerz.

Mir hat der Film mal wieder die Augen dafür geöffnet, was den Unterschied ausmacht, nur immerzu zu reden – was man müsste, wenn man könnte und sollte – und dem konkreten Tun. Hier hat eine Frau vorbildlich gezeigt, was es im wahrsten Sinne heißt Mensch zu sein und Gefühle zu haben. Jedes Kind stelle ein Licht in dieser Welt dar und sei das Wertvollste, was die Welt, der Mensch hat, äußerte sie sich in dem Film über den Wert, den Kinder für sie haben. –
Wir alle sind gefragt, wo unsere Menschlichkeit bleibt. Es reicht nicht mehr, dass wir uns nur noch „mit einem Leben aus zweiter Hand“ in Form von übermäßigem Medienkonsum und der Gier nach immer mehr Materiellem – bis zum Abwinken – zufrieden geben. Es ist Zeit zu handeln!

Ich wünsche Ihnen und mir den Blick für Menschen, die wir aus dem Blick verloren haben.

Ihre

Nickname 20.02.2017, 00.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Traudi

Liebe Gudrun,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, wenn du dich auf meinen Seiten wohlfühlst. Natürlich musste ich bei dir gleich mal vorbeischauen. Gleich stolperte ich über diesen Beitrag. Ich habe den Bericht damals auch gesehen und ich war zutiefst beeindruckt und ziehe den Hut vor der jungen Frau bzw. Familie.
Ich werde mich nun weiter umsehen und bin gespannt, was ich alles entdecken werde.
Viele Grüße aus dem Schwabenländle
Traudi

vom 23.04.2017, 12.44
Antwort von Nickname:

Liebe Traudi,

mich freut es sehr, dass du mich auf meiner Homepage besucht und dir einen meiner Artikel durchgelesen hast.
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntagabend und einen gelungenen Wochenanfang ...

bis wieder mal!
Gudrun
1. von Michael Leberle

Liebe Gudrun Kropp,
vielen herzlichen Dank für diesen aufbauenden und zugleich aufrüttelnden Beitrag. Mir fällt dazu das Sprichwort "es gibt nichts Gutes, außer man tut es" ein. Es motiviert mich auch auf meinem Weg weiterzugehen. Meine Erfahrung und meine Überzeugung ist es, dass jede und jeder etwas Gutes tun kann. Es gibt da ein wie ich finde sehr Passendes Sprichwort aus Afrika: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.“
Ich bin nun bereits seit April 2015 in Brasilien. Dort konnte ich mit einer ganzheitlichen Psychotherapiemethode vielen Leuten helfen, ihre Probleme, z. B. Sucht oder Beziehungsprobleme zu lösen. Ich habe dies oft ohne Bezahlung gemacht, da die Leute das Geld für die Behandlung nicht hatten. Doch ich merke, dass mir trotzdem nichts fehlt. Ich habe zwar nicht viel Geld, jedoch ist mein Herz voll von Freude und Frieden. Und wenn ich im April d. J. nach Prien am Chiemsee ziehe, möchte ich genau so weitermachen. Auch in Bayern, in Deutschland und in ganz Europa ist die Not groß und es braucht es viele kleine Leute, die Gutes tun. Wir brauchen da nur an die Flüchtlinge oder an die vielen Menschen, die oft bereits in jungen Jahren nicht wissen wofür sie leben sollen, die nicht erfahren haben, wofür es sich lohnt zu leben.
Sonnige Grüße aus Brasilien sendet
Michael Leberle

vom 25.02.2017, 11.24
Antwort von Nickname:

Lieber Michael Leberle,

ich danke Ihnen sehr für Ihre Resonanz auf meinen Beitrag hin. Mich freut es sehr, dass Sie den Weg hierher gefunden und ein paar aufmunternde Wort verfasst haben. Das brauchen wir doch alle, dass wir irgendwie wahrgenommen werden und oft kostet es nicht viel Zeit, uns zu äußern. Nochmals Danke und Ihnen wünsche ich für Ihre Arbeit weiterhin viel Kraft, Geduld und Liebe.

Viele liebe Grüße nach Brasilien
Gudrun Kropp
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