Gudrun Kropp, Autorin

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Die Adventszeit ist eine Zeit ...



… in der man Zeit hat, darüber nachzudenken, wofür es sich lohnt, sich Zeit zu nehmen.“
Mit einem meiner Aphorismen möchte ich heute meine Kolumne einleiten. Zeit, ja was ist das? Zeit ist ja etwas Konstantes, etwas was sich nicht verändert und nicht manipulier werden kann. Und manchmal denke ich, ist die Vergabe von Zeit eine der wenigen Gerechtigkeiten, die es unter uns Menschen gibt – denn dieses Tag- und Nachtpensum an 24 Stunden steht uns allen gleichermaßen zur Verfügung. Wir können weder etwas hinzufügen, noch etwas wegnehmen. Das einzige was uns bei der uns zur Verfügung stehenden Zeit unterscheidet, ist, in welcher Weise wir sie nutzen.
Ich nutze sie jetzt bewusst dazu, diese Kolumne zu verfassen, weil ich dachte, ich muss mich auch mal wieder hören, äh, lesen lassen. Dabei wollte ich heute gar nicht unbedingt auf das Thema Zeit zu sprechen kommen, sondern über die in Kürze beginnende Adventszeit. Ja, auch sie ist auf vier Wochen beschränkt, aber länger könnten wir die Mußestunden mit Kerzenschein vielleicht gar nicht aushalten, oder doch? –

Abgesehen einmal von dem ganzen Komerz, der aus dieser Zeit geschlagen wird, ist sie uns Menschen eigentlich dazu gegeben, zur Ruhe zu kommen und eine Erwartungshaltung, der Dinge, die da kommen werden, einzunehmen. Zur Ruhe zu kommen, denke ich, hat nicht immer damit zu tun, keine Arbeit, keine Aufgaben zu haben – eher ist es etwas, was sich in unserem Inneren abspielt. Bei mir ist es in der Hektik des Alltag hin und wieder die Entscheidung „zu meiner inneren Mitte“ zu finden, mein Denken auszuschalten, das einfach total kreuz und quer in meinem Kopf am Routieren ist. Bewusst zu sagen „Stop“ ist nicht einfach, aber manchmal notwendig, um wieder klare Gedanken fassen zu können.
Ein Beispiel: Die Nachricht, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von der EU wieder für weitere fünf Jahre zugelassen wird, hat mich total zornig gemacht und ich versuchte in einem Forum mitzudiskutieren. Durchweg waren alle Forenmitglieder wütend über diese Entscheidung, die so weitreichende Auswirkungen für die Menschen, die Umwelt, die Tiere, ja, für unseren gesamten Planeten hat. Ich steigerte mich da förmlich rein und merkte, dass ich zur Ruhe kommen musste, schaffte es aber nicht wirklich. Und doch war es mit wichtig, meine Meinung augenblicklich kund zu tun und ich hoffe, dass diese verheerende Entscheidung noch aufgehoben wird.
Ich wünsche mir jedenfalls, dass es mir auch in der nun kommenden Adventszeit gelingt, mir für die Dinge Zeit zu nehmen, die mir wichtig sind. Und das, kommt es mir in den Sinn, kann durchaus meine/unsere eigene Befindlichkeit sein, auf die wir achten sollten. Denn es muss nicht immer ein Hetzen von hier nach dort sein. Auch mal „Nein“ sagen können, ist äußerst wichtig, Ich denke, wenn wir uns selbst als das Wichtigste ansehen, was wir haben – und das es zu schützen gilt – dann hat sich der Zeiteinsatz für die gedankliche Überlegung gelohnt.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine wunderbare vor-adventliche Woche und vor allem eine schöne Adventszeit Ihre

Nickname 28.11.2017, 00.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Liz

Das hast Du schön geschrieben liebe Gudrun. So wie gestern bei dem Thema Glyphosat habe ich mich lange nicht mehr aufgeregt und geärgert. Selbst heute klingt es noch nach. Ich hatte so ein Gefühl von "jetzt reicht es" . Seit 40 Jahren schleichen wir beim Thema Umweltschutz und es ist viel zu wenig geändert worden.
Aber Du hast recht, ich muss auch wieder runter kommen. Die Adventszeit ist für mich leider keine Mußezeit. Im sozialen Bereich ist so richtig viel zu tun und so einige Krisen oft auch wegen der gefühlten Einsamkeit von Menschen. Aber die Weihnachtstage und zwischen den Jahren ist dann auch für mich Muße!
Eine wunderschöne Adventszeit wünsche ich Dir, Liz

vom 28.11.2017, 21.02
Antwort von Nickname:

Liebe Liz,
danke für deine anerkennenden Worte zu meinem Text und dass du ebenso fühlst, wie ich in Sachen Umweltschutz. Ich weiß jetzt nicht genau, in welchem sozialen Bericht zu arbeitest, aber die Einsamkeit, von der du sprichst, trifft leider sehr viele Menschen, insbesondere ältere Menschen. Das bekomme ich immer wieder in meinem Umfeld mit. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du auch in der Adventszeit ab und zu inne halten und insbesondere zwischen den Jahren wieder neue Kraft tanken kannst.
Sei ganz lieb gegüßt von Gudrun
1. von Morgentau

Danke für diese interessanten Gedanken, liebe Gudrun. Sie beschäftigen die Menschen wohl alle mehr oder weniger in diesen Tagen, denn jeder sehnt sich doch nach ein klein wenig inneren Frieden. Es ist sehr schwierig geworden, den zu finden, erst recht, wenn man hochsensibel ist. Solche Nachrichten, wie diese von heute, machen alles nur noch schlimmer.Das erhitzt mein Gemüt so sehr und schmerzt mir im Herzen ... das eine vor Wut, das andere vor Ohnmacht.

Deshalb hab ich nur eine Chance, zur Ruhe zu finden, wenn ich mich von gewissen Dingen distanziere und wirklich versuche, das Augenmerk auf das zu lenken, was mir inneren Frieden schenkt.

Du wolltest noch wissen, wo ich wohne. Das weißt du nicht? Da staune ich aber. Früher hab ich öfter darüber geschrieben und auch Fotos gezeigt, wie hier z.B.
Hier klicken

Eine gemütliche und besinnliche Adventszeit wünscht dir mit einem lieben Abendgruß
Andrea

vom 28.11.2017, 19.22
Antwort von Nickname:

Liebe Andrea,
danke für deinen treuen Besuch bei mir und deine Meinung zu meinem Beitrag. Nun zu deinem Wohnort:

Aha, ich hatte schon so eine Erinnerung daran, dass du irgendwo in der Nähe von Bayern wohnen müsstest, wegen der leicht hügeligen Landschaft. Ulm ist also eine an der Donau am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb an der Grenze zu Bayern gelegene Universitätsstadt in Baden-Württemberg. Dann wohnst du ja gar nicht so weit weg von mir :-) Wenn ich mal in Ulm verweile, schaue ich mal vorbei! Aber nur mit Vorankündigung! :-) Ich denke allerdings, dass es wegen meinem Buchprojekt noch etwas dauern wird.

Einen lieben Abendgruß zurück schickt dir Gudrun
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