
Ein guter Freund sprach mich in der Faschingszeit mal auf meine Kolumne
an und schlug vor, doch mal etwas zu schreiben, das nicht jeder in der
Faschingszeit erwartet. Nämlich darüber, wie es wäre, sich als Mensch zu
verkleiden. Ich musste zuerst mal darüber nachdenken, wie er dies
meinte. Aber schnell war mir seine Idee, die dahinter stand, klar.
Wie
viel Unmenschliches gibt es auf dieser Welt. Viele haben oder sind im
Begriff, ihr Menschsein vollends zu verlieren, bewusst oder unbewusst.
Aber wie würde das aussehen, sich als Mensch in der Faschingszeit zu
verkleiden, fragte ich mich?
Eigentlich bräuchte es rein äußerlich ja
nichts. Das, was einen Menschen ausmacht, sind doch mehr die inneren
Werte, werden Sie, lieber Leser, bestimmt auch sagen.
Also stellen
wir es uns mal vor, da hat sich jemand beim Faschingsumzug als Mensch
verkleidet, das heißt, er fühlt sich ganz bewusst menschlich. Er steht
in der Zuschauermenge und es werden Haufenweise Bonbons von den Wägen vor
seine Füße geworfen. Er sammelt sie flugs auf und sieht hinter sich eien
Familie mit vier Kindern stehen, die keine abbekommen haben. Eines der
Kinder beginnt zu weinen, da nimmt der „als Mensch Verkleidete“ seinen
Beutel mit den Bonbons und verteilt sie unter den Kindern. Das Strahlen
in den Gesichtern der Kinder entgeht ihm nicht. Er geht weiter ohne
Bonbons, aber mit Freude im Herzen.
Da sieht er zwei Burschen, die
sich augenscheinlich unter Alkoholeinfluss auf offenen Straße prügeln.
Der eine hat schon eine blutende Nase. Und während einige Schaulustige da
stehen und dem Gerangel nur zusehen, wie verrückt grölen und die
beiden sogar noch anfeuern, greift der „als Mensch Verkleidete“ rigoros
ein und bringt die Streithähne auseinander. Die beiden Kontrahenten gucken nur
verdattert und reichen sich plötzlich die Hände. Sicher keine weltbewegenden Begebenheiten, aber sind es nicht meist die alltäglichen Situationen, in denen es auf ein bischen Menschlichkeit ankommt? -
Wohin es den, „als
Mensch Verkleideten“ weiter hinzieht, ist nun ihrer Fantasie
überlassen, lieber Leser. Vielleicht ist er auch nur zum nächsten
Kaffeestand gegangen und hat sich einen warmen Kaffee geholt, denn „als
Mensch Verkleidete“ brauchen auch hin und wieder etwas Warmes!“ :-)
Eine schöne menschliche Woche wünscht Ihnen Ihre
Erfrischend sympathisch ist er, dieser als Mensch verkleidete Mensch. Das dürfte ruhig Schule machen...
Lieben Gruss,
Brigitte
vom 10.02.2018, 07.09
Danke für deinen Besuch bei mir und deine hinterlassenen Worte, liebe Brigitte. Ja, du hast recht, dass es von den "als Mensch Verkleideten" durchaus mehr geben könnte.
Liebes Grüßle zurück an dich
Gudrun