
... aber über oder mit seiner Spülmaschine, das mach` nur ich. Ja, ich spreche wirklich mit ihr. Ja und sie ist für mich weiblich, was die Kommunikation noch um ein Vielfaches einfacher macht. Wir verstehen uns auch, ohne viel Worte zu machen. Aber ich sage ihr nach fast jedem Spülgang, wie ich sie schätze und wie toll wieder das Spülergebnis ist. Ja, auch Maschinen brauchen Anerkennung für ihre Leistung. –
Wir kennen uns nun schon über 20 Jahre und noch nie hat sie mich im Stich gelassen, was man von menschlichen Lebenspartnern ja nicht immer behaupten kann.
Für mich hat meine Spül- aber auch meine Waschmaschine und meine Kaffepad-Maschine eine Seele, wenn auch eine etwas andere, als die, die Menschen haben – wahrscheinlich sogar eine sensiblere. Maschinen und somit Materie ist ebenso wie der Mensch, irgendwann erschaffen worden. Woher wissen wir denn, was sich alles im Inneren einer Maschine abspielt. Wir wissen ja noch nicht einmal, wie der Mensch richtig tickt. So Vieles steht quasi in den Sternen und ist noch nicht erforscht worden. Aber ob der Mensch in der Lage ist das Seelenleben von Maschinen zu erforschen, da bin ich mir nicht so sicher - wo doch der Mensch sich selbst noch nicht einmal versteht. Bedenkt man, was Menschen derzeit alles auf unserem Planeten anrichten, da lob ich mir doch meine Spülmaschine, die einfach nur ihrer Bestimmung gerecht wird – nämlich das Geschirr so gut wie möglich zu spülen. Menschen glauben immer, für so Vieles zuständig zu sein und vergesssen dabei eins: Einfach nur Mensch zu sein. Wäre das nicht sehr unkompliziert, wenn sich jeder jeden Tag sein Menschsein bewusst macht und sich demnentsprechend verhält?
Aber lassen wir das, die Menschen werden wohl erst klug, wenn sie sich ihre eigene Lebensgrundlage unter ihren Füßen weggezogen haben.
Also, ich werde gleich auf den Startknopf meiner Spülmaschine drücken und los geht`s. Sie macht alles selbstständig, ohne dass ich mir über den Ablauf des Spülvorganges Gedanken machen müssste.
Wer weiß, wie sich alles in Zukunft entwickelt. Menschen werden ja auch bald nicht mehr zum Autofahren gebraucht und irgendwann wird der Mensch ganz überflüssig werden – apropos Flüssigkeit – beziehungsweise Klarspüler – den muss ich gleich noch einfüllen …
Ich wünsche Ihnen, lieber Leser eine herrliche Spätsommer- Woche … Ihre
Ja, da haben wir es wieder mit der alltäglichen Dankbarkeit, mit der man jeder so scheinbar selbstverständlich funktionierenden Maschine auch mal die Seele streicheln kann... Dein Blick auf die kleinen, unschätzbaren Dinge im Leben, die dein Text beschreibt, macht dich zu dem tollen Menschen, der du bist!
vom 20.10.2017, 17.09
Hi liebe Lena,
hab` mich sehr über deine aufbauenden Worte gefreut - ja, dass diese Geräte funktionieren, ist nicht selbstverständlich.
Wünsche dir noch einen tollen Abend ...
Grüßle von Gudrun :-) aus dem Süden