Gudrun Kropp, Autorin

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Wenn Frauen sich mehr trauen ...



Ich bin davon überzeugt, dass mit der Umsetzung der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau noch ein langer Weg vor uns liegt.


Es ist nicht so, wie viele glauben, dass wir Frauen doch schon lange gleichberechtigt sind. Das ist einfach nicht wahr. In einem Online-Artikel las ich am 7. März: "Beim Thema Frauen in Führungspositionen hinkt Deutschland hinterher". Dies äußerte der KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Was sagte jetzt eine Freundin kürzlich zu mir: "Gudrun, wir werden noch eine ganze Generation brauchen, bis es soweit ist, dass Männer und Frauen - weltweit gesehen, die gleichen Rechte haben."

Hier nun ein paar Gedanken zum Frauentag in Gedichtform:

Wenn Frauen sich mehr trauen

Wenn Frauen sich mehr trauen,
dann würde so mancher Ort verwandelt,
dann blühten auf ausgedorrtem Boden
mehr Blumen,
dann wäre eine Situation
nicht mehr ausweglos
und der Sprachlose
fände wieder Worte.

Wenn Frauen sich mehr trauen...
Dann fiele in manche dunkle Seele
ein Licht, Starres würde
zu leben beginnen,
Ängstlichkeit dem Mut weichen,
Hartherzigkeit im Verstehen
des Anderen münden.

Kälte sich mit Liebe verbinden,
Eingefahrenes sich mit Wagnis
zum Neuen einlassen,
Gleichgültigkeit
sich mit Interesse ablösen,
Hoffnungslosigkeit und Frohsinn
sich die Hand reichen –

LEBEN wäre angesagt

Nickname 07.03.2019, 00.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Helga Sievert-Rathjens

Hallo liebe Gudrun,
als ich Ende der 60er, Anfang der 70er langsam aufwachte und mit der ersten Emma, versteckt vor meinem damaligen Freund, in einer Ecke gierig las, war die Hoffnung groß, dass es in der nächsten Generation schon alles geregelt sein würde. Wir demonstrierten, lieferten uns Laufduelle mit der Polizei, verstreuten Zucker und Mehl auf den Straßen (anstatt wie heute Farben und Gifte bei manchen Demos) und Alice Schwarzer war meine Göttin. Heute bin ich erfreut darüber, dass ich mich so eingesetzt habe, es ging um sehr viel, aber mittlerweile bin ich keine 20 J sondern 70 J. Und wenn ich so zurückschaue, kann ich kaum Veränderung entdecken. Im Gegenteil, immer wieder schwankt es in die andere Richtung und noch heute versuche ich den jungen Frauen zu erklären, was unter Emanzipation zu verstehen ist.
Ich glaube, dass es niemals zu einer echten Befreiung der Frau kommt. Es wird wohl immer weiter gekämpft werden müssen und ich kann nur hoffen, dass Frauen es weiterhin anders machen als dem rauen Vorbild der Männer zu folgen.

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut und drückt eigentlich die Lösung aus, die auch ich mir wünsche.
Herzliche Grüße
Helga


vom 31.05.2019, 15.49
Antwort von Nickname:

Liebe Helga,

diese, deine Worte haben mich sehr angesprochen und auch nachdenklich gemacht. "Ich glaube, dass es niemals zu einer echten Befreiung der Frau kommt." Eine Frage: Darf ich diese, deine Aussage evtl. in mein Buchprojekt übernehmen? Vielleicht auch mit deinem Vonamen versehen? 

Weißt du eigentlich, dass du mich mit deinem interessanten Eintrag hier, ermutigt hast, an meinem Buchprojekt dranzubleiben? Hierin geht es auch und vor allem um das christliche Denken, das mir als Frau schon immer vermittelt hat, ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Dieses Buch zu schreiben, ist eine Berufung - mit meiner eigenen Lebensgeschichte - aber das hatte ich dir glaube ich schon mal geschrieben?
Gleichberechtigung der Frau ist eines meiner zentralen Lebensthemen als Autorin.

Jedenfalls freue ich mich, dass du mich an deinen Erfahrungen und Gedanken über die Gleichberechtigung teilnehmen lassen hast.
Ich schicke dir auf diesem Wege ganz liebe Grüße - Gudrun

1. von Liz

Liebe Gudrun,
sehr schöne Worte hast Du da gefunden! Ich war heute auch schon in einem schönen Gefühl und Erinnerungen an Frauen die ich kenne und an mich selbst. Den Weg den wir schon gegangen sind - die Freude über die Kraft und das was sich entwickelt hat. Mit kommt es manchmal so vor, als wäre Vieles rückläufig - aber vielleicht auch, weil die neue Generation Vieles als nicht mehr so wertvoll empfinden kann. Weil sie es sich nicht erarbeitet und erkämpft haben, sondern als selbstverständlich empfinden. Dann schläft man ein und akzeptiert das Mittelmaß!

Sei herzlich gegrüßt zum heutigen Weltfrauentag!

vom 08.03.2019, 14.38
Antwort von Nickname:

Ja, liebe Liz, ich habe auch das Gefühl und es ist nicht nur ein Gefühl, es ist eine Tatsache, dass Vieles, was wir bezüglich Gleichberechtigung erreicht habe, rückläufig ist. Das habe ich auch in meinem Buch erwähnt. Junge Frauen glauben, dass sie schon auf allen Ebenen gleichbereichtigt sind, was ja nicht der Fall ist - ja, und sie nehmen das schon Erreichte als Selbstverständlichkeit.
Danke nochmals - wenn auch etwas verspätet - für deine Worte hier bei mir.
Liebe Grüße zu dir - Gudrun

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