Gudrun Kropp, Autorin

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Wie Engel auf Erden könnten wir leben …

Möchten wir nicht alle im Grunde unseres Herzens, gute Menschen, ja, vielleicht sogar ein Engel für einen Menschen sein? Wer will schon freiwillig eine finstere, heimtückische, böse Gestalt verkörpern? Niemand!!! 

Und doch begegnen uns im Laufe unseres Lebens sehr unterschiedliche Menschen und von einigen, deren Begegnung uns in Erinnerung geblieben ist, haben wir die leise Ahnung und Vermutung einem Engel begegnet zu sein. Vielleicht weil dieser Mensch uns in einer bestimmten Lebenssituation entscheidend weiter geholfen oder zumindest ein kleines Licht auf unseren Weg geworfen hat. 

Für solche Begegnungen sollten wir wach sein, denn es kann uns zu jeder Zeit ein solches Lichtwesen über den Weg laufen. Und wenn wir plötzlich vor solch einem Lichtwesen stehen, dann dürfen wir nicht vergessen sofort nachzuschauen, ob es auch Flügel hat. 
Natürlich nur aus dem Grund, um uns zu vergewissern, ob diese Lichtgestalt auch wirklich ein Engel ist. Falls ja, dann kommt sie wahrscheinlich gerade von einer Weihnachtskrippenspielaufführung. 

Aber mal im Ernst: Die, die uns am nachhaltigsten geprägt haben, waren auf jeden Fall keine unsichtbaren Geister, nein, es waren ganz normale Menschen wie du & ich. Ein Engel sagte einmal zu mir in einem Traum:

Finde dich und liebe dich selbst,
und du wirst alles haben,
was du brauchst.
Seitdem bin ich auf der Suche!“


Oder eine andere Botschaft lautete:

„Warte nicht auf einen Engel,
sei du für andere der, 
auf den sie warten."

Wahrscheinlich hat jeder das Potenzial zu einem Engel, auch wenn der eine oder andere dies nicht zu glauben vermag. Ja, und wenn wir so skeptisch und misstrauisch mit uns umgehen, dann könnten wir es ja einfach mal ausprobieren. Denn gibt es etwas Beglückenderes, als andere Menschen und damit sich selbst glücklich zu machen? Eines sollten wir auf jeden Fall bedenken: 

„Engel begegnen uns 
immer dann,
wenn wir sie am
wenigsten erwarten.“


Und wenn Engel hier auf Erden wirksam werden, dann ist es ein Engelmensch. Nun muss man sich fragen, was man unter einem Engelmenschen versteht. Ich würde sagen, es ist ein Zwischending zwischen Engel und Mensch. Und sie haben keine Flügel wie die Engel, die direkt vom Himmel zu uns kommen. 

Jeder von uns kennt solche Wesen. Sie sind einfach immer gut drauf - oder meistens. In ihrer Nähe fühlen wir uns wohl. Ja, wir fühlen uns regelrecht von ihnen angezogen. Sie haben etwas Verständnisvolles, Annehmendes, den anderen in seiner Eigenheit Akzeptierendes. 

Diese Engelmenschen haben aber auch total menschliche Bedürfnisse. Sie essen, sie trinken, sie weinen, sie lachen, sie rülpsen vielleicht auch mal, aber sehr dezent. 

Sie sind uns irgendwie ähnlich und darum identifizieren wir uns gerne mit ihnen. Die Engelmenschen können auch mal wütend werden, sich ungerecht behandelt oder ausgenutzt fühlen. Darum können sie auch schon mal auf den Tisch hauen. 

Engelmenschen sind sehr verletzlich, weil sie sich keine Schutzmauer angelegt haben. Pfeile treffen sie empfindlich. Sie sind eben Lichtwesen, die bewusste Boshaftigkeiten nicht kennen. Finstere und hinterlistige Gedanken kennen sie ebenso nicht oder zumindest können sie sie gut in Schach halten. 

Engelmenschen brauchen auch Geld, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie leben schließlich nicht von Luft und Liebe. Sie brauchen ein Haus, Schutz, Zuwendung, Streicheleinheiten. Manchmal besitzen sie sogar ein Telefon. Sicher gibt es auch welche, die ein Handy besitzen. 

Von außen erkennt man sie nicht gleich, weil sie eben keine Flügel haben oder einen Propeller am Rücken, der sie himmelwärts trägt. Menschenengel können wie Du & Ich sein. Zum Beispiel in einer Firma oder in einem Kindergarten arbeiten, ein Büro leiten, Telefonanrufe entgegennehmen oder vielleicht auch Künstler sein, dann schreiben sie vielleicht Gedichte und Geschichten. 

Sie können auch in einem Restaurant arbeiten und die Gäste mit leckeren Speisen verwöhnen. Jeder von uns könnte theoretisch und mit viel Fantasie - und die brauchen wir im Lebe auf jeden Fall - so ein Engelmensch sein. Trauen wir es uns doch zu und sind nicht zu bescheiden! Denn von den himmlischen Heerscharen, die die meiste Zeit im Himmelschor singen, gibt es schon mehr als genug, die haben vielleicht zu ganz bestimmten Zeiten ihre Aufgaben und ihren Einsatz. 

Doch Engelmenschen werden zu jeder denkbaren und undenkbaren Stunde im Alltag gebraucht. Das ist außerdem in Zeiten der Arbeitslosigkeit ein lukrativer Job! Und etwas mehr gelebte Menschlichkeit könnte uns außerdem nicht schaden.

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Weihnachtszauber

Sie sitzen vertraut im Familienkreise,
singen Weihnachtslieder,
mal laut dann wieder leise.
Weihnachtlich leuchtet es
in jedem Raum.
Fröhlichkeit, Lachen
und frohe Gesichter,
festlicher Glanz
und überall Lichter.


Wie sehr haben sich alle
auf diesen Tag gefreut.
Kinder- und Erwachsenenaugen
strahlen, denn Heiliger Abend
ist heut`.

Da ... plötzlich ...
ein Flackern, ein Zischen …
meterhoch die Flamme …
Erschrecken in den Gesichtern …
… nun ist es nicht mehr lustig
anzuschaun,
denn, es brennen
nicht nur die Kerzen,
sondern auch
der Tannenbaum.


© Gudrun Kropp, aus: "Der empfindsame Weihnachtsbaum - Ungewöhnliche Geschichten, Gedichte & Gedanken zur Advents- und Weihnachtszeit

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6 Fragen an Gudrun Kropp - Interwiev - erschienen 2007

„Lass dich fallen ... ins Leben“
heißt das neue Buch der Schongauer Autorin und fünffachen Mutter Gudrun Kropp – Carmen Verlag, 9. 60 € - 118 Seiten, Aphorismen. SinnSprüche & Gedichte

Wachen Sie in der Früh eigentlich schon mit einem Sinnspruch auf?

Ja, manchmal ist schon eine Idee da, und dann schreib ich sie schnell auf. Das kann auch mitten in der Nacht sein oder unter der Dusche. Dann denk` ich mir: Hoffentlich kannst du dir das jetzt merken, bis du einen Zettel zur Hand hast. Ich bin ein richtiger Zettelmensch.

Kam Ihnen heute schon so ein Spruch?

Heute nicht, aber vor zwei Tagen beim Joggen: „Bei all unseren vielen Aktivitäten, ist es doch immer der Augenblick, der zählt.“

„Alles Leben ist Wagnis“, heißt es in einem Ihrer Aphorismen. Was war Ihr größtes Wagnis bisher?

Zunächst natürlich meine Ehe und die Entscheidung, mehrere Kinder haben zu wollen. Aber auch die Entscheidung, meinen ganz individuellen Weg zu gehen und selbstständiges Denken zu entwickeln.

Inwiefern ist das ein Wagnis?

Die Gesellschaft macht es uns ja nicht einfach. Der angepasste Mensch wird doch viel eher akzeptiert.

Ihr neues Buch erschien im Eigenverlag. Eine Notlösung oder eine bewusste Entscheidung?

Der eigene Verlag war vor ein paar Jahren eine bewusste Entscheidung. So habe ich viele Leser gewonnen, die ein sehr direktes Feedback geben. Bei großen Verlagen muss man im Grunde schon bekannt sein, die gehen selten ein Risiko mit unbekannten Autoren ein – obwohl ich nicht mehr ganz unbekannt bin, allein schon durchs Internet und Lesungen. Ich bin aber auch mit anderen Verlagen im Gespräch, z. B. für ein Schulprojekt zum Thema „Gewalt“. Man kann nicht alles im eigenen Verlag machen.

Ratgeber, Lyrik, Geschenkbuch – wo würden Sie Ihr Buch selbst einordnen?

Es ist ein Geschenkbuch, und es ist Lyrik. Mit Ratschlägen tu` ich mich etwas schwer. Ich würde es „Lebenslyrik“ nennen: Lyrik, mit der man im Alltag was anfangen kann.

Interview:
Magnus Reitinger, Weilheimer Tageblatt

Erschienen am 11. Mai 2007


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Herr und Frau Pfaff unterwegs im Pfaffenwinkel

Die Auerbergland – Gemeinde Altenstadt mit Schwabniederhofen


Von Gudrun Kropp

Noch beeindruckt von dem schönen Mühlendorf Schwabsoien mit all seinen Sehenswürdigkeiten, machten sich Anna und Robert Pfaff am frühen Morgen auf den Weg nach Altenstadt. Anna war mit ihrem Rad ein gutes Stück vorausgefahren, als sie plötzlich am Ortsende in Richtung Altenstadt wegen einer Kuhherde, die die Straße überquerte, halten musste. „Schau mal, die haben die Ruhe weg!“ rief Anna ihrem Mann lachend zu.
Der Weg zog sich etwas in die Länge und auf halber Strecke beobachtete Robert wie aus einem Flugzeug ein Fallschirmspringer nach dem anderen heraussprang. „Klar, hier muss die Kaserne angrenzen!“ „Das hab` ich ja noch nie gesehen!“ sagte Anna.

Endlich waren sie am Kreisverkehr angelangt, der ihnen den Weg in die Ortsmitte von Altenstadt wies. Vorbei an einer Pizzeria und einem Geschäft mit dem Namen: „Wohlfühl Reich“ hielten sie kurz an einer kleinen Kapelle, direkt am Straßenrand, an. Die Tür der Kapelle stand offen, sodass Anna und Robert einen Blick hinein werfen konnten. Auf einer der Holzbänke nahmen sie kurz Platz und bestaunten den wunderschönen Altar, der mit einem Gitter abgesichert war. In andächtiger Haltung saßen sie so eine ganze Weile.

Als sie weiterfuhren, sahen sie ein Hinweisschild zu einem Freibad. „Hier können wir doch später Zwischenstation machen und ein paar Runden schwimmen!?“ wandte Robert sich an seine Frau, während er sie kurzzeitig mit seinem Rad überholte. „Das ist `ne gute Idee!“ antwortete Anna und fügte schmunzelnd hinzu: „Hast du deine Schwimmflügel dabei?“

Eines gefiel Robert an seiner Anna besonders, auch noch nach zwölfjähriger Ehe mit ihr: Ihr unnachahmlicher Humor. Wie oft hatte sie ihn schon in traurigen Stunden aufgeheitert. Aus seinen Gedanken gerissen, hörte er Anna auch schon fröhlich ausrufen: „Hier machen wir Frühstück Robert! Ich muss unbedingt was essen, sonst fall ich noch vom Rad!“

Sie standen vor einem Cafe´ Bistro Aura. Gut leserlich stand es an der Hauswand. „Ach schau, hier ist auch gleich das Rathaus!“ Robert ging kurz über die Straße und öffnete die Rathaustür. Mit einer Ortskarte und einigen anderen Infoblättern über die Umgebung, kam er wieder heraus. Auf einem der Flyer waren die Kirchen und Kapellen von Altenstadt und Schwabniederhofen abgebildet und es standen Infos über den Rundwanderweg darin, auf dem man von Altenstadt nach Schwabniederhofen wandern kann.

„Das können wir uns ja mal in Ruhe im Cafe´ anschauen!“ meinte Robert. Sie hatten sich gerade auf der gemütlichen Cafe´-Terrasse niedergelassen, als eine junge Frau mit einem freundlichen Lächeln auf sie zu kam und sie nach ihren Wünschen fragte: „Wir möchten gerne frühstücken!“ sagte Robert. „Dann kann ich Ihnen unseren außergewöhnlichen Samstag-Frühstücksbrunch empfehlen mit viel Vollwert-Kost und frischem Obst!“. „Das nehmen wir!“ sagten Anna und Robert beinahe wie aus einem Mund.
„Sie sind aber nicht von hier!“ erkannte die Frau im Cafe die beiden gleich an ihrem Frankfurter Dialekt. „Nein, wir machen hier im Pfaffenwinkel einige Wochen Urlaub!“

„Gehört Ihnen das Cafe?“ fragte Robert neugierig. „Ja!“ antwortete die Cafeinhaberin und stellte sich kurz vor: „Ich bin Ute Schmid!“ Durch das Terrassentor sahen sie mit eiligen Schritten einen Mann aus dem Rathausgebäude kommen und schnurstracks auf die Cafeterrasse zulaufen.
„Na, so schnell des Weges?“ sprach Robert den Mann an. „Ja, leider, auf mich wartet um 10.00 Uhr ein Termin in Schwabniederhofen! Aber für einen Kaffee muss Zeit sein!“ sagte der Mann schmunzelnd. Die Cafeinhaberin begrüßte ihn mit den Worten: „Auch mal wieder hier, Herr Hadersbeck?“ „Hadersbeck?“ nuschelte Robert in sich rein. „Den Namen hab ich doch schon irgendwo gelesen? Ja, klar, im Lechkurier, dem Anzeigen- und Redaktionsblatt für den Altlandkreis Schongau. Es stand etwas über die Dorferneuerung in Schwabniederhofen drin!“ sagte Robert im Blick auf Anna. „Er ist Bürgermeister der Gemeinde Altenstadt mit Schwabniederhofen. „Also, wenn du mich fragst, er hat beinahe eine charismatische Ausstrahlung. So menschlich offen!“ schwärmte Anna.

„Ist ja schon gut! Muss ich eifersüchtig werden?“ frotzelte Robert mit seiner Frau herum. Annas Blick wanderte zum Bürgermeister, der sie offen anlächelte. Spontan ging sie auf ihn zu. „Es ist schön hier in Altenstadt!“ sagte Anna. „Wir möchten gleich noch die bekannte Basilika St. Michael besuchen!“
„Ja, sie ist wahrlich ein Juwel und von hoher kunsthistorischer und sogar als Denkmal von nationaler Bedeutung eingestuft!“ antwortete der Bürgermeister.

„Mit der im Jahre 1812 in ein Wohnhaus umgewandelten ehemaligen St. Lorenzkirche am Nordende des Ortes, besitzt Altenstadt ein weiteres bedeutendes Baudenkmal und ein Zeugnis seiner langen und herausragenden Geschichte. Aber auch unsere gotische Kirche Hl. Kreuz in Schwabniederhofen, ist seit der Renovierung ein Kleinod und einen Besuch wert! Der Kirchenrestaurator Paul Ressl hat die Renovierung der Marien-Kapelle und der Ignatius-Kapelle durchgeführt und im Jahr 2009 beendet.
Die auf einer Anhöhe gelegenen Hubertus-Kapelle in Schwabniederhofen ist im Jahr 2000 erbaut worden.“ erklärte der Bürgermeister lächelnd den Urlaubern.
„Ich interessiere mich sehr für historische Gebäude!“ unterstrich Anna. „Dann würde ich Ihnen den Kirchen- und Kapellenrundgang von Altenstadt nach Schwabniederhofen empfehlen!“ antwortete das Ortsoberhaupt.

„Ach ja, der neue VIA CLAUDIA PLATZ in Altenstadt, der am 03. August 2008 offiziell eröffnet wurde, ist ebenso eine Besichtigung wert wie das Strumpfmuseum neben der Firma Vatter, die Fabrikverkauf anbietet. Hier wird die Geschichte der Strumpfherstellung sehr anschaulich erklärt. Viele Unikate wie zum Beispiel Handstrickstrümpfe aus dem Jahre 1850 oder der 1. Perlonstrumpf der Welt können bewundert werden.

Und noch was: Unser Schwabniederhofener Kulturzentrum, kurz „Kulze“ genannt. Hier werden das ganze Jahr über interessante, weit über den Pfaffenwinkel hinaus, tolle Aufführungen geboten wie zum Beispiel von den Studenten des Studiengangs Schauspiel der Bayr. Theaterakademie jedes Jahr mit einem neuen Stück. Dieses Mal traten sie mit dem Märchen für Kinder und Erwachsene auf: „Juxus wollte doch nur helfen“. Es war klasse, ich hab`s gesehn!“ sagte der Bürgermeister nicht ohne Stolz. „Aber auch Musikaufführungen der Extraklasse gibt es. Einfach mal ins Jahresprogramm schauen!“

„Oh, ich muss weiter! Es war sehr schön, Sie kennen gelernt zu haben!“ verabschiedete sich der Bürgermeister mit Blick auf die Uhr, sehr abrupt.

„Hast du gesehen wie charmant er mich angelächelt hat?“ drehte sich Anna zu Robert um. „Wir zahlen dann!“ rief Robert der Cafeinhaberin zu. Hinter sich die Tür schließend sagte Anna zu ihrem Mann: „Ich hätte schon Lust den Wanderweg nach Schwabniederhofen zu gehen, aber ich brauch unbedingt bequeme Schuhe. Wir sind doch an einem Geschäft mit dem Namen: Wohlfühl Reich vorbeigekommen, weißt du noch? Ich meine, ich hätte etwas von Schuhen gelesen!“ gab Anna Robert zu verstehen.
Im Geschäft angekommen, wird Anna sehr freundlich von dem Geschäftsinhaber Peter Ziob beraten. Und er bietet ihr auch gleich noch eine Fußpflege und eine Massage an.

„Das sollte ich mir mal gönnen, was meinst du?“ „Ja, weil du es mir wert bist!“ gab Robert zurück. „Ich sehe auch Badeartikel hier!“ rief Robert Anna zu, die sich schon auf einem bequemen Stuhl niedergelassen hatte, um ein paar Schuhe anzuprobieren.

„Ich leiste mir dafür mal eine neue Badehose! Wir wollten doch noch ins Freibad in Altenstadt!“ sagte Robert mehr zu sich selbst als zu Anna. „Dann gehen wir eben morgen den Rundwanderweg nach Schwabniederhofen!“ antwortete Anna.

„Sie werden sicher nicht enttäuscht sein von dem Wanderweg, denn wenn Sie die längere Strecke gehen, kommen Sie zum wohl schönsten Punkt des Wanderweges, zu der Hubertus-Kapelle. Von dort aus haben Sie einen wunderbaren Blick über die gesamte Alpenkette. Blumenwiesen säumen die Kapelle und Bänke laden zur wohlverdienten Rast ein. Im Gasthaus Janser, gleich neben der Kirche, können Sie übrigens gut einkehren, bevor Sie wieder zurück auf den Spuren der Römer über die VIA CLAUDIA nach Altenstadt wandern!“ erklärte der Geschäftsinhaber.
„Aber vorher müssen wir unbedingt noch zum Max Sedlmeier ein Bierchen trinken!“ wirft Robert ein. „ Der hat doch erst vor kurzem seine Maxbrauerei Biermanufaktur im Ortskern Altenstadt im historischen Musslhof in der Lorenzstraße 14 eröffnet! Das hat mir ein Freund erzählt, der kennt den Max. Das ist ein ganz sympathischer junger Mann!“

„Klar, wenn wir schon hier in Bayern sind, dann richtig! Stimmt`s? Ausruhen können wir uns dann wieder, wenn wir zu Hause sind!“ bekräftigte Anna.

www.altenstadt-oberbayern.de
Erschienen in "FreiZeitSchrift" für den Pfaffenwinkel und dem Fünfseenland 

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„Tanzen ist Sein im Hier und Jetzt!“
von Gudrun Kropp

Schongau – „Tanzen ist auch wie das weite Meer – immer in Bewegung. Es ist wild, kraftvoll und grenzenlos in seiner Freiheit!“ Oder: „Tanzen holt mich ab, nimmt mich mit!“ So beschreibt Damaris ihr Gefühl, das sie beim Tanzen überfällt.
Ulli ist Ballett-Lehrerin, sie sieht ihre Gefühle beim Tanzen in folgenden Worten wiedergegeben: „Tanzen ist Träumen mit den Beinen!“

Fasziniert von der Perfektion der Darbietung der einstudierten Schritte und Bewegungen, erlebe ich hier in der Balletschule Schongau eine Jazztanzgruppe von 13 Frauen ... live!
Mir fällt die unglaubliche Power, die Hingabe und Begeisterung dieser Frauen auf, die sich einmal in der Woche, am Mittwoch um 19.30 Uhr hier im Studio treffen. 
Gerade versucht Silvia ihre Gedanken, die sie beim Tanzen bewegen, in Worte zu fassen: "Ich kann einfach vom Alltag abschalten. Bin dann ganz hier!"

Herbert Groß der die Tanzgruppe auf die Ballettaufführung mit HipHop, Step-Dance und Jazzeinlagen am 07. und 08. Nov. 2009 im MODEON, Marktoberdorf vorbereitet, hat als „Vortänzer“ natürlich keinen unerheblichen Anteil daran, dass die Frauen mit soviel Spaß und Motivation dabei sind. Es ist inzwischen das 3. Mal, dass sie öffentlich auftreten.
Nach der Trainingsstunde sitzt man noch in lockerer Atmosphäre zusammen und erzählt sich dies und das. Auf die Frage hin, wie es ihm in der Frauentanzgruppe geht, sagt er lachend und leicht verschmitzt: „Die Gruppe ist echt gut! Eine super Leistung, die sie zeigen. Ich habe einen Heidenrespekt vor den Frauen und ihrer sagenhaften Entwicklung! Ich tanze seit 30 Jahren!“
Auch er gibt in einer fast poetischen Aussage seine Einstellung zum Tanzen wieder: "Tanzen und Liebe kennt kein Alter!"

Die Unterhaltung geht an diesem Abend noch lebhaft weiter. Jemand ruft mir plötzlich zu: „Tanzen verbindet jedes Alter, weil der Spaß und die Freude an der Bewegung überwiegt! Und es tanzen bei uns alle Altersgruppen zusammen!“
Ich erfahre auch, dass sogar zurzeit drei Generationen des weiblichen Geschlechts gleichzeitig in einer Tanzstunde hier im Studio zusammen tanzen. Das Enkelkind, Mutter und Großmutter.
„Ist schon etwas Nervosität vor dem großen Auftritt im Spiel? frage ich in die Runde.
„Bis jetzt noch nicht!“ ist die Antwort.

Die derzeitige Frauenjazztanzgruppe ist nicht statisch, sie verändert sich durch neue Teilnehmer. Es kann jederzeit jemand dazu kommen oder einfach mal in eine Übungsstunde reinschnuppern.
„Hier ist jeder, der Spaß am Tanzen hat, willkommen! Wir unterrichten Klassisches Ballett, Jazz-Dance, HipHop und Step-Dance“ sagen Gitti Frommhold-Horber, Ballettpädagogin (R.A.D.T.C.) / Gymnastiklehrerin und Ulrike von Grawert-May, Ballettpädagogin. Sie leiten gemeinsam die Ballettschule.

Der Ballettabend wird wieder einen klassischen Teil haben „Die Perlenkette“: Drei Schwestern, die fiese Liese, die miese Liese und die liebe Liese streiten sich um eine verschwundene Perlenkette. Die Suche danach zieht Szenen aus verschiedenen bekannten Märchen nach sich. Der 2. Teil besteht aus Tanz (HipHop, Jazz- und Steptanz). Der Zuschauer erlebt wie „ohne Worte“ Gefühle ausgedrückt werden können.
250 Tänzerinnen und Tänzer aller Tanzgruppen bieten ein unterhaltsames Programm mit vielen Facetten.

Erschienen 2009 in der "FreiZeitSchrift" für den Pfaffenwinkel und dem Fünf-Seen-Land 

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Eine wöchentliche Kolumne im Lechkurier

Am Rande bemerkt …

Die andere Seite des Winters …

Melde gehorsamst, meine Winterreifen aufs Auto montiert zu haben! Besser gesagt: ... montieren lassen zu haben.! :-) Nun steht dem Einzug des Winters also nichts mehr im Wege. Ich weiß genau. dass der Winter mit seinem Kommen, Schneefall, Frost und all diese Sperenzien, extra auf mich gewartet hat, bis ich so weit gerüstet bin. Das finde ich sehr aufmerksam von ihm.

Überhaupt ist der Winter gar nicht so gefühlskalt, wie angenommen. Vielleicht sollten wir mal unsere Vorurteile dem Winter gegenüber aufgeben. Er kann nämlich auch sehr mild sein, wenn er will.
Klar, kann er sich auch knackig kalt geben, je nach Laune. In seiner Gegenwart kann einem schon mal der Atem in der Luftröhre gefrieren. Der Winter ist eben immer für Überraschungen gut.

Ach ja, Sie kennen wahrscheinlich nur den Herrn Winter. Neulich ist mir die Frau Winter begegnet. Ehrlich gesagt, kannte ich sie vorher noch gar nicht und sagte gleich zu ihr: "Ich dachte immer, der Winter ist männlich?" worauf Frau Winter antwortete: "Ja nun, im Zuge der Gleichberechtigung wurde es ja langsam Zeit, dass der weibliche Aspekt des Winters mal zum Vorschein kommt!" 

Ich lächelte und sie lächelte zurück und zeigte ihre warmherzige, feminine Seite. Und während wir uns weiter unterhielten, kam uns Herr Winter entgegen. Als er Frau Winter sah, schaute er ganz verlegen. 
"Kennen Sie sich?" fragte ich Herrn Winter. "Nein, noch nie gesehen!" antworteten beide etwas verwirrt. Herr Winter ließ sich aber gerne auf ein Gespräch mit Frau Winter ein. Und während sie sich lebhaft unterhielten, lachte Frau Winter und war augenscheinlich sehr erfreut über das Zusammentreffen.
Und Herr Winter taute in ihrer Gegenwart allmählich auf und er lachte ebenfalls. Das war für einen Herrn Winter sehr ungewöhnlich. weil er sich lieber kalt und unberechenbar gab. 
Ich verabschiedete mich höflich und sah, während ich mich zwischendurch umdrehte, dass die Beiden Arm in Arm ihres Weges gingen und sich nicht mehr aus den Augen ließen ...

Ich wünsche Ihnen eine milde Woche - 
Ihre Gudrun Kropp
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