Gedanken zu Advent und Weihnachten, das Fest der Liebe – "Zeit schenken"
Die Adventszeit hat bei mir an die Tür geklopft und mich gefragt, ob ich sie hineinlasse - nach dem Motto: "Wolle wir se reinlasse?" Ja, klar, dachte ich mir und öffne ihr hiermit die Tür. Ich liebe diese Wochen vor Weihnachten, die geschmückten Straßen - bei uns in der City wurden gestern die Lichterketten aufgehängt und nun erstrahlen sie in ihrer Anmut.
Ich liebe auch weihnachtlich hergerichtete Cafés und Geschäfte und natürlich die
Advents- und Weihnachtsmärkte. Heute war ich in einem Markt, anderer Art - in einem unserer Baumärkte und musste mich umsehen, was es da an schöner Weihnachtsdekoration gibt. Nein, gekauft hab ich nichts an Weihnachtsschmuck, da ich schon so Vieles habe, aber roten Bast zum Geschenkeeinwickeln, vier rote Kerzen und einen Blumentopfuntersetzer - das war alles und es reichte. Ach ja - in einem Bekleidungsgeschäft habe ich und noch ein Geschenk für einen
meiner Lieben gekauft.
Eigentlich ist die Adventszeit ja nicht unbedingt zum "wie verrückt Geschenke kaufen" gedacht, aber irgendwie erfasst einen das Kauf- aber auch Bastelfieber in dieser Vorweihnachtszeit. Wenn es sich in Grenzen hält, denke ich, geht es
doch.
Nun möchte ich zum Eigentlichen kommen - zu einem Text zum Thema: Advent- und Weihnachtszeit - "Zeit schenken", der übrigens in meinem Weihnachtsbuch: "Der empfindsame Weihnachtsmann" erschienen ist. Ich sag` ja, an mir ist wohl eine Theologin verloren gegangen und das ist ganz gut so, denn in allzu festen Gedankenmustern verhaftet zu sein, liegt mir einfach nicht. Ich denke auch diesbezglich lieber selbst.
Auch wenn es schon einige Jahre her ist, als ich diese Worte verfasst habe, sie sind immer noch gültig. Vielleicht würde ich das eine oder andere heute anders formulieren- vielleicht auch nicht - aber lest selbst:
Schenke doch einem Menschen wieder einmal Zeit
Schenke doch einem Menschen wieder einmal Zeit. Diese Gedanken bewegen uns besonders in der Advents- und Weihnachtszeit. Sieh`, das Gute liegt so nah, heißt es. Jemanden nahe sein, ist das Köstlichste, was wir geben und verschenken können. Ein ermunterndes Wort im Vorbeigehen, ein kurzer, freundlicher Blick, mitten in der Hektik des Alltags. Jemanden unvorbereitet überraschen … all das kostet kein Geld. Es ist umsonst, wie das Wasser des Lebens!
Ist nicht Liebe (geben) auch so ein Wasser des Lebens? Es hat etwas mit Freiwilligkeit zu tun, mit wahrem von Herzen kommenden Schenken.
Ist nicht das wirklich Herzliche, Wertvolle, etwas das aus dem eigenen Inneren aufbricht? Ist nicht das entstehende Gefühl, die Herzenswärme für einen anderen Menschen das Entscheidende, Wesentliche im Leben? Ist es nicht das, was wirklich zählt?
Schenken kann so einfach sein und obendrein preiswert und doch wertvoller, als alles Käufliche.
Liebe zum Beispiel ist eine Willensentscheidung, eine individuelle, originale Herzensangelegenheit und darum unkäuflich. Das Geniale, so wissen wir, liegt im Einfachen begründet. Ist darum nicht die Liebe eine geniale Erfindung?
Ist doch egal, wer oder was dahinter steht, welcher Beweggrund.
Oder doch nicht?!
Die Liebe ist Gott sei Dank da!
Vielleicht ist die Liebe nach der alle Menschen suchen, im Allgemeinen, im Verständnis einer Massen-Sehnsucht nicht zu finden, sondern nur auf dem Weg des eigenen Herausfindens, Erforschens, Engagements, des sich der Herausforderung stellen, zu erfahren?
Es gibt kein Abenteuer im Leben, das mit diesem vergleichbar wäre und wir bekommen, was wir geben, auf dreifache Weise zurück.
Schenken kann so einfach sein... und jeder kann sich´s leisten.
Wie gut, dass es die Liebe gibt!
Ich wünsche euch eine fröhliche und Zeit-schenkende Advents- und Weihnachtszeit! Eure
Deine Gedanken zum Thema "Schenken" stimmen nachdenklich, liebe Gudrun. Ja, da frage ich mich sogar, wann die Menschen aufgehört haben zu Lieben ... den anderen und vielleicht sogar sich selbst. Statt dessen sucht man nach Ersatz in materiellen Dingen. Für den Moment mag ja ein Flämmchen im Herz brennen, aber es kann niemals die Liebe ersetzen, deshalb erlicht es meistens auch ziemlich schnell ... und man sucht oder wartet auf etwas Neues. So wird das Leben zur Jagd, dabei bedarf es doch so wenig zum wahrhaften Glück. Ich weiß auch nicht, warum das nicht funktioniert, warum der Mensch immer nur davon träumt, aber nicht fähig ist dazu. Seltsam und so schade.
Denen es gelingt, die sind glücklich und zufrieden. Es anderen erklären zu wollen, ist jedoch nicht möglich. Die Antwort steht nur im eigenen Herzen. Wer dort nichts findet, wird wohl auch weiterhin vergeblich danach suchen.
Ich wünsche dir eine besinnliche, schöne Adventszeit
mit lieben Grüßen,
Andrea
vom 06.12.2019, 12.31